JUGENDLICHE GEBEN BEI KULTURPROJEKTEN DEN TON AN

Neues Förderprogramm unterstützt Kooperationen von Kultur und Schule

Hannover. Eine Jury aus acht Jugendlichen zwischen 15 und 20 Jahren hat am Samstag, 2. Juni 2018, zehn originelle Projekte von Kultureinrichtungen und Schulen ausgewählt, die mit bis zu 3.000 Euro gefördert werden. Darunter sind Projekte aus den Bereichen Film/Video, Literatur, Fotografie, Theater, Bildende Kunst, Museum, Medienkunst, Tanz und Musik, die ab Sommer 2018 starten. Kultureinrichtungen aus ganz Niedersachsen haben sich mit ihren Vorhaben für das Förderprogramm KUBISCH (Kulturelle Bildung und Schule) beworben, das die Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Niedersachsen e. V. (LKJ) im März 2018 zum ersten Mal ausgeschrieben hat. Ziel des Programmes ist es, junge Menschen für kreative Prozesse zu begeistern, Synergien zwischen Lehrinhalten und Kultureller Bildung zu schaffen und zur Persönlichkeitsentwicklung beizutragen.

Voraussetzung für eine Förderung ist, dass die Konzepte offen für alle Jugendlichen – unabhängig von ihrem sozioökonomischen oder kulturellen Hintergrund –  sind und sich an der Lebensrealität junger Menschen orientieren. „Da ich in meiner Schule auch über Projekte mitentscheiden möchte, lege ich auch bei der Bewertung und Entscheidung viel Wert auf die Partizipation aller Schülerinnen und Schüler“, sagt Jurymitglied Lieneke Hilden (15), Schülerin der Ricarda-Huch-Schule Hannover.

Der Aspekt „ländlicher Raum“ ist ein zusätzlicher Pluspunkt, den die Jugendjury berücksichtigte. Denn gerade im ländlichen Bereich gibt es weniger kulturelle Angebote für Kinder und Jugendliche als in den Städten. Hier setzt zum Beispiel das Projekt „Plattdüütsch-Video-Clips mit jugendlichen Geflüchteten“ an, das die Hüller Medienwerkstatt e. V. mit der Grundschule Steinkirchen (Landkreis Stade) durchführt. Junge Geflüchtete werden zusammen mit Grundschulkindern Gedichte, Sketche und Witze auf Niederdeutsch inszenieren, aufführen und daraus Video-Clips produzieren. „Das Plattdüütsch-Projekt bedeutet nicht nur einen kulturellen Austausch, sondern auch die Möglichkeit des pädagogischen Arbeitens für junge Geflüchtete“, begründet Jurymitglied Norik Mentzing (19), Schüler der IGS Linden, seine Entscheidung.

Auch das Konzept von „Audioselfie“ der BBS Springe und des Hermannshofs e. V. in Völksen ist bei der Jury sehr gut angekommen. Hierbei geht es darum, dass Jugendliche mit unterschiedlichen kulturellen Wurzeln ihre Geschichten erzählen und eigene Soundstorys einbauen. In einem einwöchigen Herbstferienprojekt zeichnen die Jugendlichen ihre Geschichten auf, die mit Musik und Sounds unterlegt werden. Ob Hörspiel, Feature, Erzählung oder Klangcollage – alle Formate sind möglich und werden von der Hörspielredakteurin Janine Lüttmann gemeinsam mit der Teilnehmergruppe umgesetzt. „Sehr mutig“, findet Klara Lobensteiner (18), Schülerin der Freien Waldorfschule Hildesheim, das Projekt und Jurykollege Trevor Brockob (18), Schüler der IGS Linden, ergänzt: „Es bietet einen neuen Blick auf individuelle Schicksale und gibt einen neuen Eindruck von verschiedenen Kulturen.“

Eine Kurzübersicht aller geförderten Projekte finden Sie > hier

Das Förderprogramm KUBISCH der LKJ Niedersachsen wird im Herbst 2018 ein zweites Mal ausgeschrieben.

Weitere Infos unter > kulturmachtschule.lkjnds.de


Kontakt:

Sandra Kilb · Kontaktstelle Kultur macht Schule der LKJ · Leisewitzstraße 37 b · 30175 Hannover · Telefon: 0511 600 605 753 · Mail: s.kilb(a)lkjnds.de


Über die LKJ Niedersachsen:

Die LKJ fördert und entwickelt als Dachverband von 32 Fachverbänden und Institutionen seit über 30 Jahren landesweit die Kulturelle Kinder- und Jugendbildung. Die Mitgliedsorganisationen sind aktiv in den Bereichen Musik, Spiel, Theater, Zirkus, Tanz, Rhythmik, bildende Kunst, Kindermuseum, Literatur, Fotografie, Film und Medienpädagogik. Die Kontaktstelle Kultur macht Schule der LKJ Niedersachsen stärkt die Vernetzung von Kulturpartner*innen und Schulen, um jungen Menschen die Teilhabe an Kultureller Bildung zu ermöglichen.


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